Zitronenmelisse

Aufgrund ihres anziehenden Zitronenduftes hat sich die melissa officinalis den Spitznamen Zitronenmelisse eingehandelt. Die Pflanze vermag aber noch mehr als nur einen betörenden Duft auszusenden, so hat die Zitronenmelisse seit jeher den Status einer Gewürz- und Arzneipflanze, mit einer Vielzahl verschiedener Anwendungsmöglichkeiten. Und dabei ist die Zitronenmelisse keine botanische Exotenpflanze, das winterfeste Kraut gelingt in jedem Garten und kann sogar als Zimmerpflanze gehalten werden.

Schon im antiken Griechenland war die Zitronenmelisse als Heilpflanze hoch angesehen. Das ist nicht verwunderlich, denn diese Pflanze versteckt sich nicht. Zwar sieht sie mit ihrem kleinen Blattwuchs recht unscheinbar aus, vermag aber mithilfe anderer Sinnesfreuden auf sich aufmerksam zu machen. Wer Zitronenmelisse als reines Gewürz oder Genussmittel (z.B. Melissentee) verwenden möchte, sollte auf frische Melissenblätter zurückgreifen. Nur dann ist ein vollständiges Geschmackserlebnis gewährleistet, denn die getrocknete Zitronenmelisse verliert sehr schnell ihren himmlischen Duft. Die wichtigen Heilstoffe bleiben den getrockneten Blättern jedoch erhalten.

Der Anbau

Die Zitronenmelisse liebt lehmig-sandige Böden mit einem hohen Nährstoffgehalt. Wenn zusätzlich noch mineralhaltiger Kompost aufgetragen wird, hat die Melisse optimale Bodenverhältnisse. Aber auch unter nicht idealen Bedingungen ist ein Anbau mit guten Ergebnissen zu erzielen. Der Standort sollte direkt in der Sonne oder im Halbschatten sein.
Die Aussaat kann im Mai beginnen, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist. Im ersten Jahr kann schon im August und September jeweils eine Ernte durch Schnitt erfolgen. Im darauf folgenden Jahr, kann in jedem warmen Monat ab Mai geerntet werden. Wer aber nicht auf auf den Zitronenmelisse verzichten möchte, darf sich auch regelmäßig an den frischen Blättern bedienen.

Zitronenmelisse als Heilpflanze

Melissa Officinalis
  Bild: Werner100359 Lizenz: cc-by-sa
Die melissa officinalis verfügt über eine Reihe von Wirkstoffen, die in der Lage sind, körperliche und seelische Leiden unterschiedlichster Art zu lindern. Die klassische Form der Zubereitung ist der Melissentee. Er wird insbesondere bei Problemen mit dem Verdauungssystem (Magen-Darm-Beschwerden) angesetzt, wirkt aber auch beruhigend und ist deshalb Mittel der Wahl bei Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen.

Des weiteren können auch Extrakte aus der Zitronenmelisse gewonnen werden. Insbesondere (kostspielige) Ölauszüge scheinen eine gute Wirkung zu haben. Auch die Pharmaindustrie hat die Zitronenmelisse für sich entdeckt und vertreibt eine Creme gegen Lippenherpes (Herpes simplex) auf Basis der Melisse.
Bäder mit Blättern der Zitronenmelisse helfen außerdem gegen Entzündungen der Haut, sind aber auch ohne Beschwerden eine wohlriechende Entspannungskur.

Zubereitungen

Die Zistronenmelisse als Gewürz und Genussmittel zu verwenden, hat eine lange Tradition. Deshalb gibt es auch eine Vielzahl von Rezepten. Vom klassischen Tee über Sirup, Pesto und Likör bis zum Gelee und darüber hinaus reicht die Vielzahl der Variationsmöglichkeiten. Hier zwei Beispiele für einfache aber schmackhafte Zubereitungen:

Melissentee

Für einen Liter Teeaufguss werden ungefähr zwei Handvoll frisch gewaschene Blätter verwendet. Es ist nicht nötig, die Stiele von den Blättern zu trennen, diese können mitverwendet werden. Das heiße Wasser (unter 100°C) auf die Blätter gießen und ungefähr 20 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Der Tee kann sowohl warm als auch kalt als Eistee getrunken werden. Ein besonders erfrischendes Aroma ergibt sich übrigens, wenn zusätzlich noch frische Pfefferminze zugegeben wird.

Pesto aus Zitronenmelisse

Für dieses einfache Rezept werden folgende Zutaten benötigt:

100 g frische Melissenblätter (ohne Stiel)
100 g Parmesan
100 ml Olivenöl
20 g Pinienkerne
Prise Salz

Die Zutaten mit einem Pürierstab oder Mixer bearbeiten und zu Pasta servieren.